Wo ist das Licht?
Gedankenwelt zur Depression
Depression, sie ist in aller Munde. Aber wie kann sich eigentlich ein depressiver Mensch fühlen?
Kommen Sie mit, ich lade Sie ein, auf eine kleine Reise in die Gefühle.
Nacht
Der Tag wird zur Nacht, die Nacht wird zur Ewigkeit.
Ewigkeit im Dunkeln verbracht, Hoffnung auf wärmendes Licht erloschen.
– Wo ist das Licht? –
Weshalb scheint es nicht für mich?
Dunkelheit für immer.
Wo brechen die Strahlen und zweigen ab, bevor sie mich erreichen?
Was lässt die Strahlen des Lichtes brechen?
– Wo ist das Licht? –
Kann die Ewigkeit enden?
Es ist so still in der Ewigkeit.
Kein Lachen, Tanzen und keine fröhliche Stimmen erreichen mich,
nur das eigene Schreien der Verzweiflung tobt noch in meinem Kopf.
Aber auch das verstummt langsam.
– Wo ist das Licht? –
Ich laufe, suche bis zur Erschöpfung, ich finde es nicht.
Kleine Strahlen, die versuchen die Dunkelheit zu durchbrechen und
immer wieder scheitern sie daran, ihre Kraft zu entfalten.
Was hält sie nur zurück?
Will es denn nicht ein bisschen leuchten für mich?
Mich ein bisschen wärmen?
– Wo ist das Licht? –
Das Licht
Da, ein kleiner Strahl des Lichtes erreicht mich.
Diese Helligkeit … sie blendet mich sogar …,
aber ich schaue tapfer in diesen kleinen gleißenden Strahl des Lichts.
Es lässt mich für einen kurzen Moment der dunklen Ewigkeit entrinnen.
Ich fühle die Wärme, die mich erreicht.
Ich lasse meinen ganzen Geist und Körper mit diesem kleinen Licht
durchfluten und frage mich, wie ich so lange in der Ewigkeit überleben konnte.
So fühlen die Menschen sich?
Die Menschen um mich herum, die nie verstanden haben, was die Ewigkeit bedeutet.
Es fühlt sich wunderbar an, dieser kleine Strahl des Lichts.
Angst
Bitte, kleines Licht, bleibe doch bei mir, ich habe so lange auf dich gewartet.
Angst und Zweifel ziehen unaufhaltsam in mir auf, plagen mich, in diesem kleinen Licht.
Angst, es könnte wieder vergehen.
Jeden Strahl möchte ich einfangen, festhalten, an mich binden.
Die zarten Knospen der Hoffnung will ich nicht loslassen.
Vertrauen
Lernen, aus den zarten Knospen eine wunderschöne Blume wachsen zu lassen,
ist oft noch von Angst durchzogen, aber der Strahl des Lichtes ist immer noch bei mir.
Er lässt aus meiner Erstarrung der Verzweiflung mich kleine Schritte vorwärtsgehen.
Die Strahlen des Lichts tauen mich auf, wärmen mich und schenken mir eine Faser des Vertrauens.
Der Tag
Die kleinen Schritte lassen mich sehen, wie wunderbar doch die Welt sein kann.
Sie zeigt die ganze Schönheit, die sie in sich trägt.
Nie hätte ich jemals erwartet,
dass das Licht sich noch einmal in mir ausbreitet und sich mir offenbart.
Der Tag ist aus der Nacht zurückgekehrt.
Wie wunderbar alles in diesem Licht erscheint.
Gerne bin ich für Sie da, um mit Ihnen gemeinsam den Weg aus der Nacht in den Tag zu finden.
© 2019 Simone Redlich